Nachlese zur vierten Digital Kitchen von SaxFDM

VON  · VERÖFFENTLICHT https://osl.hypotheses.org/745 

Am 15. April lud die sächsische FDM-Landesinitiative SaxFDM zur vierten Digital Kitchen ein. Knapp 50 Teilnehmende waren dabei, als unter dem Titel: Datenmanagementpläne für Newbies über Fragen wie

  • Wann lohnt sich ein sogenannter Datenmanagementplan und wann ist er gar verpflichtend?
  • Was soll in Projektanträgen zum geplanten Datenmanagement aufgeschrieben werden?
  • Und wozu eigentlich das Ganze?

diskutiert wurden.

Manuela Queitsch, Sprecherin des Arbeitskreises Öffentlichkeitsarbeit innerhalb von SaxFDM sprach mit Johannes Sperling, Mitarbeiter im Team Forschungsdatenmanagement an der SLUB Dresden über Inhalt, Philosophie und Umsetzung der Datenmanagementplanung.

Typisch in der Welt der Wissenschaft sind… Akronyme! Und unter dem Akronym DMP sind sogenannte Datenmanagementpläne zu verstehen. Ein DMP strukturiert den Umgang mit Forschungsdaten eines wissenschaftlichen Projekts. Er beschreibt, wie während der Laufzeit, aber auch nach Projektende mit den verwendeten Daten verfahren wird. Je aufwendiger das Projekt oder je weiter das Projekt voranschreitet, desto umfassender kann ein DMP werden. Und Achtung: Jeder Wissenschaftler/jede Wissenschaftlerin betreibt (oft ohne es zu wissen) Datenmanagement. Doch wie können Newbies an die Hand genommen werden? Neben der Information durch zahlreiche Vorträge, Beratungen oder den Practical Guide to the International Alignment of Research Data Management vom Science Europe (Erstellung von DMP unter Berücksichtigung der FAIR-Kriterien), sollten sich Forscher*innen natürlich bereits vorab mit relevanten Fragestellungen und Schlüsselthemen (siehe Grafik) beschäftigen.

Die Verfügbarkeit gut organisierter und gepflegter Daten gehört heute zur guten wissenschaftlichen Praxis und gewährleistet die Transparenz der Forschungsergebnisse – eine grundlegende Anforderung im Forschungsbereich. In dem Online-Portal „Wissenschaftliche Integrität“ finden Sie den Kodex „Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Ziel des Kodex ist es, eine Kultur der wissenschaftlichen Integrität in der deutschen Wissenschaftslandschaft zu verankern. Die DFG-Webseite liefert außerdem eine Liste fachspezifischer Empfehlungen zum Umgang mit Forschungsdaten.

Die Wissenschaft soll frei für andere sein, das heißt natürlich auch seine Daten mit anderen zu teilen. Und je frühzeitiger Wissenschaftler*innen mit einem gezielten Forschungsdatenmanagement anfangen, desto weniger Aufwand haben sie am Ende bei der Auswertung, Archivierung oder Verbreitung der Daten.

Die gemeinsame Kontaktstelle Forschungsdaten der SLUB und dem ZIH unterstützt bereits seit mehr als zwei Jahren Wissenschaftler*innen der TU Dresden in der Beratung, der Review von Textentwürfen und der Generierung von Datenmanagement-Textbausteinen für Ihren Förderantrag. Es konnten bereits über 100 Beratungsmandate übernommen werden.

Alles in Allem lockte dieser detaillierte Blick ins Kochbuch – wie bereits in den vorangegangenen Veranstaltungen – zahlreiche Köche in die digitale Küche von SaxFDM. Abgerundet wurde der Vortrag mit einem interessanten Erfahrungsaustausch mit Dr. Catalin Stefan (Leiter der Nachwuchsforschergruppe INOWAS der TU Dresden). Sein Ratschlag an Forschende: Kümmern Sie sich rechtzeitig um das Thema DMP und kontaktieren Sie nicht erst am Tag der Antragsstellung die Kontaktstelle Forschungsdaten – nur so können spätere Zeitaufwände eingespart und potentiell sehr teure Probleme vermieden werden. Die Unterstützung bei seinem Antrag führte u.a. dazu, dass es ein Erfolg wurde und die Förderung zugesagt wurde.

Die Folien der Veranstaltung sind unter ZENODO einsehbar. 

Und wer schon immer einmal wissen wollte was sich hinter dem Wort „Metadaten“ verbirgt, ist herzlich zur nächsten Digital Kitchen von SaxFDM zum Thema „Metadaten und Standardisierung in FDM“ am 20.05.2021 um 14 Uhr eingeladen. Informationen dazu und zu weiteren Veranstaltungen von SaxFDM finden Sie unter https://saxfdm.de/termine/.