Nachlese zur dritten Digital Kitchen von SaxFDM

von Pia Voigt, Forschungskoordinatorin an der UB Leipzig

Bereits zum dritten Mal lud die sächsische FDM-Landesinitiative SaxFDM in ihre Digital Kitchen. Dort stellten Christof Meigen und Jens Strehle gemeinsam ihre Rezepte für den Einsatz der Software REDCap (https://www.project-redcap.org/) an der Medizinischen Fakultät der Uni Leipzig sowie an der TU Dresden in verschiedenen Verbundprojekten vor. Hierbei gingen Sie darauf ein, wie die Verwendung von REDCap den FDM-Prozess und die tägliche Forschungspraxis vor allem im medizinischen Bereich unterstützen kann. Der detaillierte Blick ins Kochbuch lockte zahlreiche Besucher in die digitale Küche, welcher wieder einmal von interessanten Diskussionen begleitet wurde.

Die einstündige Küchenzeit begann mit einem virtuellen Quiz, das die Gäste auf einen Rundgang durch die Grundfunktionalitäten von REDCap mitnahm. Hierzu gehören vor allem das selbständige Entwerfen von Online-Umfragen und Datenbanken, die Erfassung digitaler Studiendaten sowie deren Vorbereitung und Export für die statistische Auswertung. Gegenüber anderen gängigen Programmen, wie Excel oder LimeSurvey, bietet REDCap aus der Anwendungsperspektive zahlreiche Vorteile:

  • die Validierung der Datenerhebung sichert deren Qualität
  • die Verwaltung von einheitlichen Metadaten erleichtert die Dokumentation der Datenerhebung
  • das gemeinsame, gleichberechtigte Arbeiten an einer Instanz und das Definieren von Data Access Groups für multizentrische Studien erleichtert das kooperative Forschen
  • die integrierte Rechtevergabe in Bezug auf die verwendeten Instrumente und Funktionalitäten schützt vor ungewollten Änderungen
  • ein implementiertes Studiendesign erleichtert die Durchführung und dessen Nachnutzbarkeit in anderen Kontexten
  • eine API-Schnittstelle erleichtert den Export von Rohdaten zur sowie das darauf folgende Zusammenführen aggregierter Studiendaten nach deren Analyse

Damit bietet REDCap bereits sehr gute Voraussetzungen für das Umsetzen der FAIR-Prinzipien als Grundlage im Forschungsdatenmanagement. Die Köche räumten allerdings ein, dass es noch keine Möglichkeit gibt, die Datenarchivierung zu realisieren und damit eine langfristig verfügbare Forschungsplattform aufzubauen.

Der Anwendungsaspekt der Software beschäftigte die Gäste auch besonders während des Küchengesprächs. So wurde gefragt, wie die vorgestellte Software in anderen Kontexten genutzt werden kann und wie die Einbindung verschiedener Programme, wie ePix realisiert wurde. Herr Meigen und Herr Strehle erläuterten den Prozess und ergänzten, dass eine Einrichtung Mitglied im REDCap-Konsortium werden muss, um die Software für Forschende anbieten zu können. Es wurden Vergleiche zu anderen Produkten angestellt, weitere Lösungsvorschläge genannt und dabei über Vor- und Nachteile von REDCap debattiert.

Doch nicht nur die Anpassung an individuelle Rezepte, sondern auch die Handhabbarkeit in der Küche wurde thematisiert. REDCap hat hier den entscheidenden Vorteil, dass keine Lizenzkosten anfallen und ein langfristig angelegter Support die Verfügbarkeit sicherstellt sowie die Weiterentwicklung des Produkts vorantreibt. MySQL ermöglicht eine einfache Installation, das Anlegen eigener Module ist jederzeit möglich und Funktionen wie eine Eingabe-Validierung, Audit-Trail und das Anlegen von Reports integrieren Qualitätsmanagementmaßnahmen direkt in die Software.

Alles in Allem haben die beiden Köche ein überzeugendes Menü präsentiert und bieten REDCap als Softwarelösung für das Konzipieren und Durchführen von Studien verschiedener Fachrichtungen dauerhaft in Leipzig und Dresden an. Interessierte können Ihre Anfragen gern an Christof Meigen und Jens Strehle richten.

Die Folien zur Veranstaltung finden Sie auf Zenodo